draussenduscher.de

Tagebuch eines Draussenduschers

Weiter:
15. März 2013

Zurück:
24. November 2011

Das Tagebuch
(Zur Übersicht)

8. Februar 2012

Wie lange kann man ein Pool eisfrei halten?

Der Dezember und der Januar brachten überwiegend frostfreie Tage und Nächte, so dass ich weiter jeden Tag früh kurz in meinem Pool baden konnte. Ich habe mir angewöhnt, auch dreimal kurz mit dem Kopf unterzutauchen. Bei diesen Temperaturen dauert das ganze Bad jeweils sowieso nur 10 bis 15 Sekunden. Solange es Plusgrade gab, konnte ich auch das Wasser aus der Pumpe zum Haarewaschen nutzen. Danach achte ich immer drauf, gleich als erstes zügig den Kopf abzutrocknen. Ich will das Schicksal ja nicht unbedingt herausfordern.

Bis Ende Januar ging das so weiter, dann kündigten sich Nachtfröste an. Die Wettervorhersage versprach eine Ostwetterlage, also viel Kälte vom Kontinent.

Ich muss vorausschicken, dass im Herbst die Umwälzpumpe des Pools den Geist aufgegeben hatte. Keine große Sache, aber im Baumarkt stehen da, wo ich vor anderthalb Jahren das Poolset gefunden hatte, die unsäglichen Weihnachtsbeleuchtungen. Also Fehlanzeige. In einem Swimmingpool-Spezialladen wußte der Verkäufer erst gar nicht, was ich meinte, da die normalerweise nur Filteranlagen verkaufen, und die gehen so bei 385 € los. Naja, mein ganzes Poolset hatte mich 90 € gekostet, das passte also nicht zusammen. Auf meine Abschlussbemerkung, dass ich das jetzt ja auch nur zum Umwälzen bräuchte, bekam ich noch den Tip, doch eine Tauchpumpe reinzuhängen!

Mit dieser Idee hatte ich schon mehrere Nächte mit leichtem Frost gerettet: einfach die Tauchpumpe in den Pool hängen, damit das Wasser ordentlich in Bewegung bleibt. Lustig war, dass beim ersten Versuch die Tauchpumpe sofort anfing, sich wie wild um die eigene (senkrechte) Achse zu drehen. Also musste ich den Ausstoß direkt nach oben leiten, damit sich das Kabel nicht endlos verheddert.

Mit dieser Methode sah ich mich für leichte Frostnächte gewappnet: Die Nacht vom 23. zum 24. Januar 2012 kam dann mit stolzen -7°C daher. Das Ergebnis war interessant: Ein Eisrand ringsherum, und bis auf ein etwa 2 m² großes Loch war die Oberfläche doch zugefroren. Hier kam ich also an die Grenze. Dafür hatte ich eine Nacht lang eine 450W-Pumpe laufen lassen. Möglicherweise wäre das Ergebnisse etwas günstiger ausgefallen, hätte ich das Wasser im Kreis gepumpt, dann hätte ich aber die Pumpe irgendwie befestigen müssen, na, zu kompliziert wollte ich es ja auch nicht machen. So habe ich am Nachmittag des 24. Januar eine Gedenkminute eingelegt, bin in das kleine Loch im Eis gestiegen und habe damit meine Pool-Bade-Saison 2011/12 feierlich beendet. Jetzt darf der Frost meinen Swimming Pool übernehmen.

Die Gartenwasserpumpe hatte ich schon einen Tag vorher sozusagen gerettet. Durch das lange nasskalte Wetter stand mein Pumpenschacht gut im Wasser. Der Schacht ist 1 m tief. Die Pumpe steht da drinnen auf einem Plaste-Gartenhocker, und das Grundwasser stand einen Daumenbreit unter Oberkante Hocker! (Im vergangenen Spätsommer musste ich leider eine neue Pumpe kaufen. Die alte war im Schacht abgesoffen und ließ sich trotz behender Trocknungs- und anderer Rettungsversuche nicht wieder zum Leben erwecken. Irgendwann ist auch so eine Markenpumpe fertig.)

In den vergangenen zwei Wochen hat sich die Ostwetterlage stabilisiert, so dass zügig aus immer mehr Wasser immer mehr Eis wurde. Jetzt ist der Stand der Dinge so, dass da im Garten 5½ Tonnen Eis im Stück liegen. Wenn es anfängt, mich zu stören, dann werde ich es einfach beiseiteschieben …

Das Duschen hat damit auch wieder mehr Reiz bekommen. Am Morgen des 6. Februar 2012 habe ich bei -19,2°C Außentemperatur meine morgendliche Dusche samt Haarwäsche genossen – zügig, versteht sich.